Es gibt zahlreiche methodische Ansätze, um die Entwicklung der Umwelt in der Vergangenheit zu erfassen und, soweit möglich, zu quantifizieren: Aus der Zellulose von alten Baumstämmen können Aufschlüsse über die Temperaturen in der Wachstumsperiode der Pflanzen abgeleitet werden, die Analyse von Pollen, die v.a. in Hochmooren über Jahrtausende konserviert werden, lässt Änderungen in der Zusammensetzung der Vegetation erkennen (z.B. spiegelt der Gehalt an Getreidepollen den Einfluss des Menschen wider), paläontologische Funde zeigen den aufeinander folgenden Wechsel der Tier- und Pflanzenwelt, in Gletschern über lange Zeit festgehaltene und nach dem Abschmelzen wieder frei werdende Baumreste (aber auch der Eismann »Ötzi«, der ca. 3200 v.Chr. in den Ötztaler Alpen starb, im Eis begraben und nun wieder frei gesetzt worden ist) geben Hinweise auf die frühere Gletscherausbreitung und somit auf Klimaveränderungen, von der Untersuchung verschiedener Bodentypen kann man u.a. auf das langfristige Niederschlagsgeschehen schließen und die Erfassung der Sedimente in Flüssen und Seen hilft, das Hochwassergeschehen in der Vergangenheit abzuschätzen. Der vorliegende Berichtband zeigt an vielen Beispielen, wie diese vielfältigen Fachgebiete ineinander greifen, sich ergänzen, aber durchaus auch widersprechen können, und gibt somit einen faszinierenden Einblick in die »Entwicklung der Umwelt seit der letzten Eiszeit«.
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166 pages, Paper bound, dt. (Edit: Kommission für Ökol. Bayerische Akademie der Wissenschaften) (Rundgespräche der Kommission für Ökologie, Band 18), 2. ed.
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